Mehrere Länder haben in den vergangenen Jahren ihr Sexualstrafrecht reformiert. Jetzt rollt die Debatte auch auf die Schweiz zu. Es geht um die Frage, wie stark sich eine Frau wehren muss, damit Sex gegen ihren Willen als Vergewaltigung bestraft wird. Ein Mann und eine Frau landen nach dem gemeinsamen Ausgang am Samstagabend in den frühen Morgenstunden im Bett. Er will Sex, sie nicht. Dennoch drängt er entschlossen dazu und dringt schliesslich gegen ihren Willen in sie ein. Dabei packt er sie grob und drückt ihr die Oberschenkel auseinander. Doch zu massiver Gewalt, gegen die sie sich kräftemässig nicht zur Wehr setzen könnte, kommt es nicht. Nach dem Verkehr bleibt die Frau im Bett neben ihrem Begleiter liegen. Stunden später kommt es erneut zum Sex, und wieder erfolgt er nach ähnlichem Muster: Er will, sie nicht, was sie ihm unmissverständlich klarmacht. Ermüdet von der Nacht und unter Einfluss des ersten Übergriffs wehrt sie sich jedoch nicht mehr und lässt es über sich ergehen. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan. Vergewaltigung oder nicht? Der Fall landete vor über zehn Jahren bei der Polizei und wurde bis zum Bundesgericht weitergezogen. Es ist einer der Musterfälle, die die Diskussion darüber befeuerten, ob die Schweiz ein neues Sexualstrafrecht braucht. Die Lausanner Richter kamen zum Schluss, dass keine Vergewaltigung vorlag. Sie wiesen eine Beschwerde der Frau mit der Begründung ab, sie hätte Sex Gegen Den Willen schliesslich wehren und nach dem ersten Übergriff gehen können. Nicht jedes Verhalten, aufgrund dessen es zu ungewolltem Geschlechtsverkehr komme, stelle eine Vergewaltigung dar, argumentierte Sex Gegen Den Willen. Eine geringfügige Kraftanstrengung genüge für eine Vergewaltigung nicht, wenn für das Opfer Widerstand «möglich und zumutbar» wäre. Und auch der psychische Druck müsse «eine der Gewaltanwendung oder Bedrohung vergleichbare Intensität aufweisen». Zwei Juristinnen, die sich auf das Strafrecht spezialisiert haben, wollen dies ändern. Nach dem Vorschlag der Strafrechtsprofessorin Anna Coninx und der Strafrechtlerin Nora Scheidegger soll in Zukunft bestraft werden, «wer gegen den Willen einer anderen Person den Beischlaf oder eine beischlafsähnliche Handlung an dieser vollzieht». Sagt die Sex Gegen Den Willen Nein und komm es dennoch zum Sex, wäre dies eine Vergewaltigung «Nein-heisst-Nein-Regel». Heute macht sich wegen Vergewaltigung erst strafbar, wer eine Person «zur Duldung des Beischlafs nötigt, namentlich indem er sie bedroht, Gewalt anwendet, sie unter psychischen Druck setzt oder zum Widerstand unfähig macht». Der Grundgedanke, wonach es ohne Widerstand der Frau keine Vergewaltigung sein könne, sei historisch bedingt, argumentiert Scheidegger. Sie hat dazu eine Dissertation geschrieben. Weil Ehebruch und Geschlechtsverkehr vor der Ehe stigmatisiert waren, habe man von den Opfern verlangt, dass sie sich gegen einen Übergriff wehrten. Damit sollten sie ihre Ehre verteidigen. Auch der Tatbestand der sexuellen Nötigung, bei dem es um andere sexuelle Handlungen als den Geschlechtsverkehr gehe, sei veraltet und müsse in diesem Sinne revidiert werden. Scheidegger und Coninx schlagen auch eine zweite, ähnlich konzipierte Variante vor, wonach es für Sex gar die Zustimmung der Partnerin oder des Partners benötigt «Ja-heisst-Ja-Regel». Eine solche Regelung wurde vor zwei Jahren in Schweden eingeführt und sorgte international für grosses Aufsehen. Jetzt muss das Parlament entscheiden, ob es eine solche Revision braucht: Auf dem Tisch liegt ein schwerverdaulicher juristischer Brocken mit dem Titel «Harmonisierung des Strafrahmens». Eine moderate Revision des Sexualstrafrechtes ist Teil davon. Voraussichtlich im Januar entscheidet die Rechtskommission Sex Gegen Den Willen Ständerates ein erstes Mal darüber, später geht das Geschäft ins Plenum. Verschiedene Vorstösse und eine Petition von Amnesty International mit 37 Unterschriften zeigen, dass das Thema unter den Nägeln brennt. Der Bundesrat schlägt in der Gesetzesvorlage zwar eine moderate Revision des Sexualstrafrechtes vor. Er will die Straftatbestände geschlechtsneutral ausformulieren und auch «beischlafsähnliche» Handlungen als Vergewaltigung taxieren — beispielsweise Anal- oder Oralverkehr. Doch daran, dass erst von einer Vergewaltigung gesprochen werden kann, wenn jemand zum Sex mit Gewalt oder Druck genötigt wird, will der Bundesrat festhalten. Er macht dafür vor allem formale Gründe geltend: Weil die Gesetzesvorlage bereits von der Ständeratskommission behandelt werde, könne keine Vernehmlassung durchgeführt werden, erklärte er in der Antwort auf einen Vorstoss der freisinnigen Nationalrätin Isabelle Moret VD. Das sei in einem so sensiblen Bereich des Strafrechts heikel. In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» erklärte Justizministerin Karin Keller-Sutter vergangene Woche, sie sei für eine griffigere Formulierung des Straftatbestandes offen. Die für Sexualdelikte typischen Beweisprobleme löse man mit einer neuen Definition aber nicht. Auch unter Juristen ist eine derart weitgehende Reform umstritten.
8 Dinge, die man über einvernehmlichen Sex wissen sollte
Sexuelle Nötigung (§ StGB): Diese Strafe droht bei Anzeige | Rechtsanwalt Florian Wehner Daniel Gerny Strafbar ist ab heute auch das sogenannte Stealthing: Dieser Tatbestand liegt bei einvernehmlichem Sex vor, wenn eine beteiligte Person aber. Es geht um die Frage, wie stark sich eine Frau wehren muss, damit Sex gegen ihren Willen als Vergewaltigung bestraft wird. Beim Sex gilt ab heute der Grundsatz "Nein heisst Nein" - SWI sextreffen-sexkontakte-nutten.onlineAls Risikokonsum wurde ein Wert über 3 für Männer beziehungsweise über 2 für Frauen gewertet. Schweizer:innen im Ausland. Die Zusammenhänge mit soziodemografischen und gesundheitsbezogenen Faktoren wurden altersadjustiert und stratifiziert für Geschlecht mittels logistischer Regression berechnet. Rechte an Inhalten und Haftung. Halte inne und frage nach, wenn dein:e Partner:in still wird, abgelenkt ist, sich unwohl fühlt, verärgert ist oder nicht auf dich eingeht. November ist die vorläufig letzte Verhandlung angesetzt.
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Es geht um die Frage, wie stark sich eine Frau wehren muss, damit Sex gegen ihren Willen als Vergewaltigung bestraft wird. Sie kann viele Formen annehmen. Die Studie untersucht 1) die Lebenszeitprävalenz für Sex sowie sexuelle Berührung gegen den eigenen Willen im Kindesalter und über die Lebensspanne sowie 2) die. Daniel Gerny Sexuelle Nötigung beschreibt jeden Fall, in dem eine Person eine andere Person gegen ihren Willen zum Sex drängt oder zwingt. Strafbar ist ab heute auch das sogenannte Stealthing: Dieser Tatbestand liegt bei einvernehmlichem Sex vor, wenn eine beteiligte Person aber.Sexuelle Nötigung ist nach dem deutschen Strafrecht ein Verbrechen, für das eine Freiheitsstrafe vorgesehen ist. Die weltweiten Befunde zur deutlich höheren Prävalenz bei Frauen gegenüber Männern fanden sich auch in dieser Studie. Die Zustimmung ist wichtiger Bestandteil einer positiven sexuellen Erfahrung, aber sie ist nicht immer eine Garantie dafür. Similar articles. Studien mit Blick auf Geschlechterunterschiede weisen auf Unterschiede in den gesundheitlichen Auswirkungen hin [ 7 , 11 , 12 ]. Eine Weiterverarbeitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung zu gewerblichen oder anderen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis von Neue Zürcher Zeitung ist nicht gestattet. Neue Einträge Letzte Ereignisse Textmarker. Gegenseitig: Dein:e Partner:in möchte auch mit dir Sex haben oder eine sexuelle Aktivitäten ausüben. In mehreren europäischen Ländern wie Schweden, Deutschland oder Grossbritannien gilt Sex ohne Einwilligung inzwischen bereits als Vergewaltigung — auch dann, wenn das Opfer nicht genötigt wurde. Was ist das? Die wenigsten Opfer von sexueller Gewalt gehen zur Polizei. Eine solche Regelung wurde vor zwei Jahren in Schweden eingeführt und sorgte international für grosses Aufsehen. Der jeweils markierte Abschnitt wird Ihnen am oberen Rand als Zitat angezeigt und Sie können das Zitat von dort kopieren. Deutsche Rechtslage [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Hierbei kann es sich um Geschlechtsverkehr, aber auch das Berühren von Geschlechtsteilen, Po oder Brust handeln. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. Die negativen Auswirkungen von sexueller Gewalt auf die Gesundheit sind im vergangenen Jahrzehnt weltweit erneut stark in den gesundheitspolitischen Fokus gerückt. Dies kann eine Gelegenheit sein, über deine Bedürfnisse zu sprechen und darüber, wie dein:e Partner:in dich unbeabsichtigt unter Druck setzt. Weitere Debatten. As a library, NLM provides access to scientific literature. Übersicht Deutschland Ausland USA. Die obere Schwelle der sexuellen Nötigung zur Vergewaltigung liegt in der Penetration des Körpers. Zwei Juristinnen, die sich auf das Strafrecht spezialisiert haben, wollen dies ändern. Über uns. Sag nein, wenn du dich bei dem Gedanken an eine sexuelle Aktivität oder eine:n Partner:in ängstlich, unwohl oder unsicher fühlst. Auch wenn eine Strafanzeige zurückgezogen wird, wird das Verfahren nicht automatisch eingestellt, denn die zuständigen Behörden müssen die Ermittlungen von Amts wegen fortführen. Du kannst jederzeit deine Meinung ändern. Aufgrund der vorgenommenen Gewichtung der Daten wird auf eine ausführliche Stichprobenbeschreibung verzichtet und auf die Projektpublikation zum methodischen Vorgehen verwiesen [ 31 ]. The associations between experiences of sexual violence and socio-demographic and health-related factors were age-adjusted and stratified for gender using logistic regression. Dabei handelt es sich um Berichte sexueller Ereignisse, bei denen aus — ggf. Ebenso hatte sie argumentiert, dass der heutige gesetzliche Rahmen genüge, um Taten dieser Art zu ahnden. Juristen streiten über eine weitgehende Revision des Schweizer Strafrechts. Bei Ereignissen über die Lebensspanne zeigten sich höhere Prävalenzangaben zusätzlich für Frauen, die rauchen, und geringe Prävalenzangaben bei Männern, die einen riskanten Alkoholkonsum aufweisen.