Wenn in diesem Monat Scarlett Johansson als Cyborg-Amazone Motoko Kusanagi im Hollywood-Remake von » Ghost in the Shell « zur Tat schreitet, erleben wir die späte Blüte eines Kultphänomens. Das Original hatte in den späten Neunzigern dazu beigetragen, den japanischen Animationsfilm populär zu machen; es war ein Höhepunkt der Cyberpunk-Welle und inspirierte Regisseure wie die Wachowskis. Marcus Stiglegger rollt die Geschichte des Franchise auf. Eine Fusion von Fleisch und Metall, von Organischem und Technologie, von Mensch und Maschine — für viele ist die Erschaffung eines Cyborgs eine utopische und ein wenig unheimliche Vorstellung. Den zur stehenden Wendung verfestigten englischen Ausdruck »Ghost in the Machine« etwa, Geist Ghost In The Shell Prostituierte der Maschine, verwandelte schon die deutsche Übersetzung von Arthur Koestlers gleichnamigem, psychologisch-philosophischem Buch von in ein »Gespenst« — was nicht nur die Doppeldeutigkeit von »Ghost« im Deutschen belegt, sondern auch die Angst vor dieser Art von Verschmelzung andeutet. Der Versuch, sich mit seinem physischen Empfinden in die Maschine zu begeben, ist eine technisch bereits teilweise realisierte Utopie. Im Grunde lässt sich schon Leben, das auf Maschinenunterstützung existenziell angewiesen ist — etwa durch einen Herzschrittmacher —, Ghost In The Shell Prostituierte erster Schritt zum Cyborg begreifen. Der hat seit den Achtzigern, im Kino wie in der Kulturtheorie, eine erstaunliche Karriere gemacht. Ähnlich wie der Roboter, der allerdings reine Maschine ist, trägt der Cyborg unserem prometheischen Impuls Rechnung, Lebewesen selbst zu erschaffen. Das ist nicht einfach und geht oft nicht glücklich aus, wie die prominenten Cyborgs der Popkultur zeigen: James Camerons » Terminator «Paul Verhoevens » Robocop «die Borg aus der Serie » Star Trek: The Next Generation «. Haraway benutzt es allerdings vieldeutig; es bezeichnet ebenso technologisch-organische Objekte, die von wissenschaftlichen und technologischen Prozessen hervorgebracht werden, wie die in der postmodernen Welt lebenden Menschen, die zunehmend auf technologische »Prothesen« angewiesen sind — das World Wide Web etwa. Für Haraway ist der Cyborg zudem eine oppositionelle feministische Erzählfigur, was von besonderer Bedeutung für die Gestaltung der Heldin in » Ghost in the Shell« ist — einem popkulturellen Mythos von beispielloser internationaler Resonanz. Dass das Kino zu einem bedeutenden Mythenreservoir der Moderne wurde, ist bereits in frühen Schriften zum Film angemerkt. Speziell das asiatische Kino betreibt die immer neue Transformation etablierter Mythen, und in der jüngeren japanischen Bildkultur, in Mangas, Animes und Realfilmen, haben sich östliche und westliche, traditionelle und moderne Mythologie vermischt wie sonst vielleicht nirgends. Spätestens in den er Jahren hielt zudem auch im japanischen Kino die Postmoderne Einzug und ermöglichte eine noch freiere und popkombatiblere Verwendung dieser Motive. Regisseure wie Shinya Tsukamoto Ghost In The Shell Prostituierte Katsuhiro Otomo drehten Filme, in die sie Motive aus dem japanischen Buddhismus und Shintoismus ebenso einwoben wie populäre und klassische Mythen aus West- und Südeuropa. Oshii wurde in Tokio geboren, wuchs also im urbanen Japan der Nachkriegszeit auf. Seine TV-Animationsserie » Urusei Yatsura « wurde ein Erfolg, der es ihm erlaubte, zwei lange Animationsfilmadaptionen zu inszenieren, die mit klassischen Manga-Elementen, Science-Fiction- und Liebes-Motiven arbeiten. Oshii wechselte nun zum Studio Deen, wo er den surrealen und künstlerisch sehr eigenständigen Animationsfilm » Angel's Egg « inszenierte, der bereits christliche Mythologie und Motive verarbeitete. In den von Menschen gesteuerten Robotern dieses Franchises findet sich bereits ein Bezug zum Motiv des Cyborgs. Auch die urbane Dystopie beschäftigte Oshii, etwa in den Realfilmen der » Kerberos Saga « — Vor allem in den heimischen Medien avancierte der Film zum langlebigen Kultobjekt. Zudem erkannte die internationale Kritik Oshiis Bemühen an, mit den Mitteln des Genres und einem sehr populären Format, dem Anime, existenzielle Fragen zu diskutieren — Mamoru Oshii knüpfte eher an theoretische Texte wie Haraways »Cyborg Manifesto« an als an die fiktiv-narrative Vorlage. Der unerwartete finanzielle Erfolg mündete in die TV-Serie » Ghost in the Shell: Stand Alone Complex «, die Actionszenen ins Zentrum stellte und etwas vom finsteren Weltbild des Films abwich, wobei die Animationen dennoch ungewöhnlich detailliert für eine Animeserie ausfielen. Ein weiterer Effekt von » Ghost in the Shell « auf das Weltkino war die Übernahme zahlreicher Motive in Mainstreamproduktionen wie die » Matrix« -Reihe. Sie erzählt die Geschichte der Sicherheitspolizei-Einheit 9, die sich im Japan des Jahrhunderts auf die Verfolung von Cyberterroristen spezialisiert hat. Motoko Kusanagi, Offizierin dieser Einheit, erscheint im Manga jünger, körperlich etwas ausgeformter und actionbetonter als im Film. Der extrem langsame Duktus von Oshiis Inszenierung konzentriert sich ganz auf das Erzählen in Bildern und Klängen, während die Dialoge weniger dem Voranbringen der Handlung dienen als der Verhandlung existenzieller Fragestellungen. Aus der Selbstermächtigung des Prometheus, der Menschen nach seinem Bilde erschafft, bezieht Oshii ein rudimentär-narratives Grundmodell, das er mit populären Science-Fiction-Versatzstücken ummantelt. Der Geist in der Maschine. Im Jahrso die Geschichte von » Ghost in the Shell «, wird die ganze Welt von einem Datennetz dominiert, das eine Art virtuellen Lebensraum für die unter der Überbevölkerung leidende Menschheit bietet. Kontrolliert wird diese virtuelle Welt von Regierungstruppen, die zur Not mit brachialer Gewalt Datendiebstahl, Spionage und Datenmissbrauch verfolgen und bestrafen. Der ultimative Geheimagent der Zukunft ist daher auch nicht menschlich, sondern ein Ghost In The Shell Prostituierte. Die Konzepte des Cyborgs und des Datengeschöpfes kulminieren in diesem dystopischen Animationsfilm in zwei Figuren: der Cyborg-Spezialagentin Kasunagi und dem Projekt Die Fähigkeit zur Gedankenkontrolle verleiht Projekt den Spitznamen Puppet Master, also Marionettenspieler, was seine souveräne, gottähnliche Position andeutet. Fatal wird die Konstruktion, als ein Bewusstsein entwickelt und autonom handelt: ein Datenwesen, »aus einem Meer der Information geboren«. Irgendwann verspürt es dann auch den Wunsch, einen physischen Körper zu erlangen und sich zu vermehren. Beide Wesen stehen für das titelgebende Konzept: den Geist in der Schale, einen Geist jedoch, der nach Befreiung strebt. Die Schöpfung entwickelt eine eigene Identität und erhebt sich über den Schöpfer, wobei der Film zugleich die Deutung zulässt, dass aus der Cyborg-Fusion in Gestalt von Kasunagi eine neue, dem menschlichen Leben tatsächlich überlegene Existenzform entstanden ist. In den er Jahren hatte sich »Ghost in the Shell« zum crossmedialen Kultphänomen entwickelt. Es gab Spielfilmversionen der Serienfolgen, Computerspiele, weitere Mangas.
In der ersten Staffel wird erwähnt, dass er früher für die USA in Südamerika als Guerrillasoldat kämpfte. Erschienen ist er in Deutschland zunächst bei Feest Comics, der heute unter Egmont Manga auftritt. Externe Links:. Ebenso markant ist der Begriff Shell. Zusätzlich wurde der Soundtrack von Kenji Kawai auf 6.
Film-Bewertung
攻殻機動隊, Kōkaku Kidōtai) ist ein Manga von Masamune Shirow von , der mehrfach als Anime umgesetzt wurde. Sprache: Sex · Spoiler Alarm · Oray · Britt-. Streame Magic auf Spotify. Ghost in The Shell · Song · In den er Jahren hatte sich»Ghost in the Shell«zum crossmedialen Kultphänomen entwickelt. Ghost in the Shell (jap. Tatsächlich verliert sich die Suche des schwermütigen Antiterror-Cyborgs Batou nach dem Programmierer Amok laufender Sex-Androiden in philosophischen Fragen.Die Handlung des Filmes spielt nach Arise und um den Handlungsüberlauf von Arise zu The New Movie besser zu erklären, wurde für die TV-Ausstrahlung von Arise der zusätzliche border:5 Pyrophoric Cult produziert. Anime News Network, abgerufen am 6. Mai in der PAL-Region für die Playstation 2 erschien. Inhaltlich wird die Geschichte um den Puppetmaster wieder aufgegriffen, neu interpretiert und in das Serienuniversum integriert. Rezeption [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Den popkulturellen Beweis für ihre Menschlichkeit werde dem Zuschauer am Ende der Szene mit dem Puppet Master durch ihre Tränen gezeigt. Mit dieser Frage versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt. Abgerufen am Beide Wesen stehen für das titelgebende Konzept: den Geist in der Schale, einen Geist jedoch, der nach Befreiung strebt. Doch keine der gefassten Personen hat noch Erinnerungen an ihre Taten. Der Animationsfilm. Dabei wird in Japan nominell nicht unterschieden zwischen Puppe und Marionette: der rein dekorativen Imitation des Lebens einerseits und der von einem Puppenspieler animierten Puppe, die das Leben selbst repräsentiert, andererseits. Juni Diese Methode war damals neu und wurde für Ghost in the Shell erstmals in einem Anime eingesetzt, war aber in Hollywood bereits für einige Zeit in Gebrauch. Iemasa Kayumi. Robert Eggers' »Nosferatu — Der Untote« startet Anfang Januar im Kino. März in Japan, am 8. Mohammad Rasoulof: »Wir durften nicht auffallen«. Fernsehfilm [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Kusanagi befreit den Puppet Master, auch weil sie an ihm aufgrund ihrer eigenen Identitätskrise interessiert ist. Vor allem in den heimischen Medien avancierte der Film zum langlebigen Kultobjekt. Roar Skau Olsen. Die Serie knüpft ebenfalls weder an der Handlung des Manga oder der Filme an. Es wurde im Jahr auch für die PlayStation Portable veröffentlicht. Als PDF herunterladen Druckversion. Das Manga Anime Syndrom. Ghost in the Shell 2: Innocence [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Während Kenji Kamiyama mit » Solid State Society « an seine Stand Alone Complex -Serie anschloss und sich enger an den Mangas orientierte, erfanden » Ghost in the Shell: Arise « und » Ghost in the Shell: The New Movie « das Team um Kasunagi in neuem Design: jugendlicher, bunter und weniger schwermütig. Mit der ersten deutschen Veröffentlichung auf DVD im Jahr erhielt der Film eine neue Synchronisation mit denselben Sprechern aus der Fernsehserie und der Fortsetzung. The King — Mit Elvis durch Amerika. Letztendlich findet Kusanagi wohl eine Antwort auf ihre Existenzfrage und auf den Wunsch des Puppet Masters und beide verschmelzen miteinander. Maxime Chalifoux. In: Deutsche Synchronkartei.