Auf dem Friedhof eines Schweizer Bergdorfs verkriecht sich eine angeödete Gesellschaft hinter ihren schwarzen Regenschirmen. Der Gemeindeschreiber, ein hemmungsloser und gewalttätiger Schürzenjäger, raucht ungerührt seine stinkenden Maisstumpen. Und der Hinterbliebene? Ein abwesendes Lächeln, dann klatscht Windleter Wolfram Berger ein wenig nasse Erde auf den Sarg der Mutter. Der Matsch fällt dem hölzernen Gekreuzigten aufs Gesicht, der Lebende wie Tote hier unentwegt begleitet. Sehr unappetitlich sieht das aus, so lieblos und besudelt eben wie die ganze Conditio humana des Dorfes, dessen verlogene Gemeinschaft der Schweizer Regisseur Urs Odermatt in seinem Debütfilm Gekauftes Glück gleich zu Beginn mit entlarvender Detailfreudigkeit vorführt. Die Blicke, die die Feierlichkeiten Kinski Bringt Mir Wein Und Huren Begräbnisrituals durchkreuzen, sind schon die halbe Alpensage, sie erzählen von Unterdrückung und Lüsternheit, von der aasigen Intoleranz und dem boshaften Tratsch, der die Beziehungen der Dörfler dominiert. Ausgerechnet in diese Enklave der Vergeblichkeit, in der Dorf -Richter und Gerichtete schon aus Langeweile und mangelnder Phantasie aneinander festhalten, bringt der naive Windleter eine Fremde, eine eigens für ihn importierte Bauerntochter aus Thailand: das Glück der Andersartigkeit, das sich der Einsiedler auf Brautschau in Zürich bei einem geschäftstüchtigen Bordellbesitzer bestellt hat. Während sich aber der ortsunüblich zartbesaitete Windleter und die verschüchterte Schöne beim Melken und Misten, bei Curryreis und Obstler auch ohne Worte nahekommen, gärt es im Dorf. So treibt das Dorf, geeint in sexistischer Pogromstimmung, den Preis für das erkaufte Glück ein. Stellvertretend für alle, die ihr auflauern Kinski Bringt Mir Wein Und Huren, wird die Thailänderin vom zügellosen Gemeindeschreiber überfallen. Der Kampf mit ihrem Peiniger bricht ihr das Genick. Die Blicke, die die Lästerlichkeit des neuerlichen Begräbnisrituals durchkreuzen, treffen auf eine Leerstelle, suchen das nächste Opfer. Das auszusprechen ist nicht Sache dieses stillen und eindringlichen Films, es ist auch nicht nötig. Urs Odermatt, dem nicht nur mit Werner Herzog in der Rolle des verwilderten Gemeindeschreibers eine Reihe unverbrauchter, von keinerlei Chargenspiel verdorbener Darsteller zur Seite standen, ist mit seinem Debütfilm ein kleines Kunststück gelungen: Eine sorgfältige Choreographie der Blicke, die sich von der gängigen Geschwätzigkeit des deutschsprachigen Autorenfilms wohltuend abhebt. Bei der Ehevermittlerin Helen Vita geht für Bergbauern nichts — also kauft er sich eine Thailänderin beim städtischen Bordellbetreiber. Bei der Beerdigung ist die gesamte Gemeinde wieder ordentlich versammelt. Eine oft schrille Mischung aus Naturalismus und wüster Karikatur der Pfarrer wird zum rabiaten Monsterin der dennoch eine ursprüngliche fabulierfreudige Beobachtungsgabe steckt: Ein kraftvoller Erstlingsfilm mit Ecken und Kanten — Gebirglermelodram und Wirtshausposse mit Bauernnotstand und Kanzelwut. Die Bergbauern und Handwerker in Urs Odermatts zweitem Spielfilm, Gekauftes Glücksind ungehobelte Rohlinge — überzeichnet bis zur Karikatur, aber keineswegs jenseits der Wirklichkeit. Wer schon in abgelegenen Weilern Militärdienst geleistet hat, kennt diesen Schlag Menschen. Bei einigen versteckt sich hinter der harten Schale ein weicher Kern, bei anderen ist auch das Herz zu Stein geworden — jedenfalls in Odermatts Film. Zu Beginn wird die Mutter des Nidwaldner Bergbauern Windleter Wolfram Berger zu Grabe getragen. Da sie nie eine andere Frau neben sich geduldet hatte, ist Windleter ledig geblieben. Ohne Frau aber kann er sein Bergheimet nicht bewirtschaften. Vreneli Annamirl Bierbichlerdie vor zwanzig Jahren einmal sein Schulschatz war, ist zu einer verbitterten alten Jungfer geworden. Die Beziehung des ungleichen Paares, das kein Wort miteinander reden kann, entwickelt sich erstaunlich gut. In Gesten, Blicken und spontanen täglichen Hilfeleistungen erfährt der einfache Bauer zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Zärtlichkeit. Doch das ganze Dorf stellt sich gegen die Fremde: die Frauen aus Neid, die Männer aus Begehrlichkeit. Die liebenswürdige Thailänderin wird als Hure behandelt, mit der man sich alles erlauben kann. Als die Fremde einmal allein zu Hause ist, macht sich der finstere Gemeindeschreiber Businger in Kinski-Manier vom Filmregisseur Werner Herzog gespielt an sie heran. Urs Odermatts kühner, in prägnant strukturierten Bildern erzählter Film greift nicht nur das aktuelle Problem der fehlenden Frauen in Berggebieten auf, er handelt auch von der Sprachlosigkeit und inneren Verrohung des modernen Menschen. Fern von allen Gotthelf-Idyllen steht Gekauftes Glück im geistigen Umfeld von Peter Fleischmanns kritischem Heimatfilm Jagdszenen aus Niederbayern. Der Vater ist schon lange tot, dann stirbt die Mutter, und nun ist der Bergbauer Kinski Bringt Mir Wein Und Huren ganz allein auf seinem abgelegenen Hof in den Schweizer Bergen. Um so mehr reibt sich unser Bauer die Augen, als er seine zukünftige Frau erstmals sieht — eine zarte und schöne Thailänderin, die zwar kein Wort Deutsch spricht, wohl aber die bäuerliche Arbeit kennt und annimmt. Wie der Windleter und seine Arunotai mühsam, aber beharrlich zueinanderfinden, wie sie scheinbar die Kluft der unterschiedlichen Kulturen überwinden können, dann aber immer mehr mit den Vorurteilen im Dorf, mit der Geilheit der Männer und der Eifersucht der anderen Frauen konfrontiert werden, das erzählt der junge Schweizer Regisseur Urs Odermatt in seinem Spielfilm Gekauftes Glückder als Koproduktion des Schweizer Fernsehens mit dem ZDF entstand und heute zur besten Sendezeit ausgestrahlt wird. Aber die Schärfe und Einseitigkeit, mit der diese Figuren gezeichnet sind, ist nicht plump, sondern witzig und genau. Im übrigen schüttelte sich Odermatt diese Geschichte nicht einfach aus dem Ärmel, sondern schöpfte sie aus der Realität: Jedes Jahr heiraten unzählige Schweizer Jungbauern Frauen aus Dritte-Welt-Ländern, weil sie in ihrer Heimat keine Partnerinnen finden. Arunotai Jitreekan wurde für diesen Film direkt aus Thailand engagiert, ihren Ehemann spielt Wolfram Berger, und Odermatts weltbekannter Regiekollege Werner Herzog verkörpert den Dorffiesling Businger; weitere Darsteller sind Mathias Gnädinger, Günter Meisner, Michael Gempart und Annamirl Bierbichler sowie in der Nebenrolle der Heiratsvermittlerin Helen Vita.
Sein Thema hat Odermatt nicht aus der Luft gegriffen. Besser kann man Kritik an Knopps Geschichtsentertainment nicht ausformulieren. Das würd ich soooo gern als Antwort senden Oktober um 23 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Solch ein Film mag aus den durch Projektionen entstandenen Angsttraumata geboren sein, die emanzipierte Frauen in Männern auslösen — als sexuelle tauchen sie an der Leinwand nur als keifende Hyäne oder frivol-lüsternes Kindweib auf.
«Du dumme Sau, du»
fur den crop kann ich nixklaus kinskigermany. Alex Koch und Huren! Kein Wein und seit einiger Zeit auch keine Frauen Das einzige. Nach langen Schlachten ist es dem römischen Reich endlich gelungen Gallien zu erobern. Play. Aber ich liebe die ganze Truppe um ihn herum. «Bringt mir Wein und Huren», stöhnt der römische Feldherr nach mehreren Wutausbrüchen schließlich – und bittet Brutus und seinen Begleiter. Max Giermann. Max Giermann und seine Kinski Imitationen fand ich immer schon am besten. Wir schreiben das Jahr 51 vor Christus. Wein und Huren.Foren durchsuchen. Er hat mir ein Video der sketchup KinskiPersiflage geschickt , in der Kinksi zusammenbrechend sagt: lasst mich allein, ich muss nachdenken. Dezember um 23 Uhr im ZDF. Solch ein Film mag aus den durch Projektionen entstandenen Angsttraumata geboren sein, die emanzipierte Frauen in Männern auslösen — als sexuelle tauchen sie an der Leinwand nur als keifende Hyäne oder frivol-lüsternes Kindweib auf. Kennedy den dauergeilen Lüstling abgibt. Heike Kühn, Frankfurter Rundschau, Ein potenzgetriebener Schmierlappen, der mal eben den Dritten Weltkrieg anzettelt. Urs Odermatt inszeniert Memoiren aus der Provinz, verpackt in eine zügige Story, mit strengem Auge fürs Detail, vielen Sinnfälligkeiten und durchgehenden Stilmitteln. Fünftausend Franken blättert Windleter hin für sein gekauftes Glück. Die Männer reagieren mit unverhohlener Geilheit, die Frauen mit Eifersucht. Doch als der Bauer Windleter eines Tages mit einer jungen, bildhübschen Braut aus Thailand aufkreuzt, rasten die Oberrickenthaler Rednecks aus. Claudius Seidl Die Zeit, Hamburg, Furtüna cumpreda a San Murezzan. Die Bergbauern und Handwerker in Urs Odermatts zweitem Spielfilm, Gekauftes Glück , sind ungehobelte Rohlinge — überzeichnet bis zur Karikatur, aber keineswegs jenseits der Wirklichkeit. Nur, um ihm sogleich nachzurufen: «Brutus! Jungbauern tun sich heute schwer mit einer Jungbäuerin. Und je mehr der Mann und das Mädchen sich näherkommen, desto aggressiver gehen die Dorfbewohner auf Distanz zu der Fremden. Klingt abgedreht? Dabei wollte dieser ihm doch nur einen Lorbeerkranz aufsetzen, weil Gallien erfolgreich besiegt wurde. Erst recht, wenn es sich um einen Schweizer Bergbauern handelt, der sich eine Frau auf seinen abgelegenen Hof holen will. Was nützt das noch? Du solltest ein Upgrade durchführen oder einen alternativen Browser verwenden. Social Media. Atmosphärisch dicht entwickelter Debütfilm mit skurrilem Humor, pfiffigen Dialogen, ausdrucksstarken Gesichtern und stimmiger Farbdramaturgie, der seiner sensiblen Zeichnung der Liebesgeschichte eine gesellschaftskritische Karikatur der Dorfbevölkerung gegenüberstellt. Derb und deutlich, wie von den Schweizer Realisten des