Kosmala Beate. Stille Helden im Widerstand gegen die Judenverfolgung Prostituierte Dritte Reich Rettung Juden und Erinnerung. Die Frage nach der Rettung von Juden durch Deutsche wurde in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte lange marginalisiert, was nicht zuletzt eine Entlastungsfunktion für viele hatte. Erst in den 90er Jahren begann im Rahmen eines Forschungsprojekts der Versuch, die untergetauchten Juden und ihre Helfer systematisch zu erfassen und ihre komplexen Geschichten zu rekonstruieren. Mit der Eröffnung der Gedenkstätte Stille Helden im Oktober entstand mehr als sechs Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg in der Berliner NSGedenkstättenlandschaft ein Erinnerungsort, der mit seiner Dauerausstellung erstmals sowohl jenen deutschen Juden gewidmet ist, die versucht hatten, sich durch die Flucht in den Untergrund der Deportation zu entziehen, als auch den nichtjüdischen Frauen und Männern, die den Verfolgten auf vielfältige Weise halfen, die Zeit im Versteck zu überleben 1. Nicht Täter und ermordete Opfer stehen im Mittelpunkt, sondern Menschen, die sich den rassistischen Vorgaben des NS-Regimes unter eigener Gefährdung widersetzten und unter den Bedingungen von Diktatur und Krieg Entscheidungsund Handlungsspielräume nutzten, um Leben zu retten. Obwohl ihre Leistungen nach zu einer breiten Respektierung ihres Widerstands durch die deutsche Gesellschaft hätten führen müssen, verlief die Entwicklung zunächst anders 2. Lange Zeit hatte es in Deutschland kein breites öffentliches Interesse an der Rettung von Juden und nach dem Widerstand gegen die Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung gegeben. Mordprogramms der Nazis zum Lebensretter wandelte und Wege fand, seine jüdischen Zwangsarbeiter zu schützen 3. Dieser Beitrag thematisiert Gründe für die lange Marginalisierung des Widerstands der Helfer und den relativ späten Beginn der Forschung über Rettung von Juden und beschreibt die Entstehung der Gedenkstätte Stille Helden, d. Vieles spricht dafür, dass sich die deutsche Bevölkerung nach durch die Siegermächte eher belastet oder gar verfolgt als befreit fühlte. Dennoch war zunächst eine gewisse Bereitschaft vorhanden, überlebende Verfolgte und auch deren Helfer zu suchen, um sie als Entlastungszeugen in den Entnazifizierungsverfahren zu gewinnen. Für die unmittelbaren Helfer, die mit den Verfolgten gemeinsam bis zur Befreiung ausgeharrt hatten, war die Situation bedrückend: Die meisten hielten sich in ihrem sozialen Umfeld mit Berichten über ihre Hilfeleistungen für Juden deutlich zurück, weil sie damit rechnen mussten, dass ihnen nicht geglaubt wurde, weil sie unterschwellige oder offene Ressentiments in der Gesellschaft fürchteten, zuweilen auch, weil es — oft als Folge der nervlichen Anspannung der vorangegangenen Jahre — zu Zerwürfnissen mit den ehemaligen Untergetauchten kam 5. Die aus ihren Verstecken zurückgekehrten Juden mussten nicht nur schmerzhaft erkennen, dass fast alle ihrer nächsten Verwandten, Freunde und Bekannten ermordet worden waren, sondern auch erleben, wie wenig Verständnis die Deutschen, aber auch alliierte Behörden, Hilfsorganisationen und selbst andere. In dieser Situation wollten die meisten Geretteten Nachkriegsdeutschland verlassen. Nichtjuden, die die Verfolgten unter eigener Gefährdung beherbergt und geschützt hatten, konnten einen solchen Antrag nur dann stellen, wenn sie infolge ihrer Prostituierte Dritte Reich Rettung Juden Gefängnis oder KZ-Haft erlitten hatten. Alfred Viere z. Akzeptiert wurde sein Antrag aber nur, weil er wegen seiner politischen Tätigkeit KZ-Haft erlitten hatte 9. Für eine besondere Würdigung der Prostituierte Dritte Reich Rettung Juden von Juden war kein Raum. Fast alle nichtkommunistischen Strömungen des Widerstands wurden in den 50er Jahren ausgeblendet. Eine Prostituierte Dritte Reich Rettung Juden Ursachen, weshalb die Helfer und Retter in der Bundesrepublik aus dem Raster der kollektiven Erinnerung fielen, liegt auch in der politischen Verengung des Widerstandsbegriffs auf die Tat des Juli Mitte der 50er Jahre. Dem Umsturzversuch Stauffenbergs und seiner Mitverschwörer wurde eine politische Dimension zuerkannt, der gegenüber andere Formen des widerständigen Verhaltens und der Opposition zum Nationalsozialismus als politisch weit weniger erheblich eingestuft und somit ihrer möglichen Sprengkraft enteignet wurden. Damit wurde der Widerstand zunehmend an das Handeln einer politischen und militärischen Elite gebunden Dies alles bot der Nachkriegsgesellschaft Entlastungsmöglichkeiten. In den 50er Jahren ging die Bereitschaft, sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, ohnehin gegen Null. Erst mit der Berichterstattung über den Eichmann-Prozess wurde die Mauer des Schweigens durchbrochen. Ehrungsinitiative Unbesungene Helden. Völlig unbeachtet blieben die Hilfeleistungen für Juden im Land der Täter aber nicht. Der jüdische Publizist Kurt Grossmann, der aus Deutschland geflüchtet war und seit in New York lebte, nahm sich schon früh des Themas an. Kurz nach dem Krieg hatten ihm jüdische Frauen von Oskar Schindler erzählt. Seine Aufrufe in der westdeutschen Presse, Hilfeleistungen für Verfolgte zu nennen, brachten eine für ihn überwältigende Resonanz von einigen hundert Zuschriften, unter ihnen auch von vielen Personen, die versteckt überlebt hatten. Aus diesem Fundus wählte Grossmann für ein Buchprojekt die Geschichten aus, die ihn am meisten beeindruckten. Unter Schwierigkeiten gelang es ihm, in der dumpfen und abweisenden Atmosphäre der 50er Jahre einen Verleger für sein Buch mit dem später programmatischen Titel Die unbesungenen Helden zu finden Der Kreis der Helfer, denen eine Ehrung zuteil wurde, blieb jedoch stark begrenzt. Verstorbene wurden nicht berücksichtigt, ebenso wenig diejenigen, die in Ostberlin lebten oder in die DDR bzw. Andere deutsche Städte sind dem Berliner Beispiel nicht gefolgt. Allerdings war die ehemalige Reichshauptstadt auch der Ort, an dem die meisten der Juden, die in Deutschland in den Grenzen von die Flucht in den Untergrund wagten, untertauchten. Den Versuch, Rettung von Juden durch nichtjüdische Deutsche sozialwissenschaftlich zu erforschen, unternahm in den 60er Jahren der jüdisch-amerikanische Politologe Manfred Wolfsonder aus Berlin in die USA entkommen war.
Als im September alle Theater in Deutschland wegen der Kriegslage geschlossen wurden, beherbergte Ellen Brockmann Konrad Latte in ihrer Wohnung in Homburg und stellte ihn ihren neugierigen Nachbarn und Bekannten als ihren Verlobten vor. Sie nutzte dazu sogar ihre Tätigkeit als Prostituierte, um sie zu decken:. Foto: AP. Der Titel ist ein von Lustiger selbst geprägter Begriff, der die Hilfe für von der Ermordung bedrohte Juden während des Nationalsozialismus treffend umschreibt. Georg Jünemann. Im November wurde Hedwig Porschütz im Rahmen des Berliner Gedenktafelprogramms geehrt und ihr Name sowie die Lebensdaten erscheinen seit dem
Sommer : Die Häftlingsbordelle wurden als "Arbeitsanreiz" auf Anweisung des damaligen Reichsführers SS Heinrich Himmler erbaut. Klaus Hillenbrand ist Autor zweier Überlebensgeschichten verfolgter Juden. Bei der Deportation polnischer Juden aus Bergen-Belsen nach Auschwitz verweist Lustiger auf ein Lager Bergau, das nie existiert hat. Grossmann, Die unbesungenen Helden Anm. Flothmann lebte in Marburg und versuchte im August den jüdischen Anwalt Herman Reis mit seiner Frau und seiner Tochter über die deutsch-schweizerische Grenze in der Nähe des Bodensees zu schmuggeln. Mehrfachnutzung erkannt. Jene, die anerkannt wurden, erhielten eine Ehrung und eine kleine finanzielle Zuwendung. Neuwahlen hätten der Demokratie weniger geschadet. Wie muss man sich den Alltag in einem solchen Lagerbordell vorstellen? Dieses Privileg nutzt er, um mehrere jüdische Mitbürger mit neuen Dokumenten zu versorgen, die sie als deutsche Flüchtlinge auswiesen. Margarethe von Helldorff. Aber inzwischen — durch Familienangehörige — wurden es mehr. Ein Theaterstück mit Folgen. Hilfe für Juden in Deutschland Reihe : Solidarität und Hilfe für Juden während der NS-Zeit, Bd. Nicht alle Retter halfen unentgeltlich. Sie war gemeinsam mit ihrer Mutter Ruth Andreas-Friedrich und anderen Mitglied der Widerstandsgruppe Onkel Emil. Die Lehrerin ermöglichte ihren jüdischen Schülerinnen Ferienaufenthalte und nahm eine jüdische Familie bei sich auf. Schwester von Wally Hagemann [ ]. Die Familie kümmerte sich die kommenden sechs Jahre um ihre Pflegetochter. Käthe Bongers. Meldung aus dem Untergrund. Diese können Sie in den Sicherheitseinstellungen Ihres Browsers einsehen. Dass Erxleben ihre Schützlinge in einem Bordell versteckte, war dem Senat allerdings verborgen geblieben. Growing up Jewish in Germany, , New York, Albert Harder. Dessen Mutter, Nellie Katz, gelang es, unter einer falschen Identität zu überleben und von einem Versteck zum anderen zu wechseln. Helene Jacobs war ein Mitglied der Bekennenden Kirche. Wilhelm Jannasch. Die Tragödie des Judenretters Rezsö Kasztner", dann könnten rund Juden nach Palästina ausreisen. Richtige und wichtige Entscheidung getroffen Arno Lustiger soll ein Denkmal gesetzt werden im Bezug auf seinen Rettungswiderstand von jüdischen Menschen. Mehr als das systematische Fälschen von Papieren, die Organisierung von Lebensmitteln oder die Hilfe von Mithäftlingen in Konzentrationslagern. Melden Sie sich gern mit Ihrem Anliegen. Emma Gumz versteckte Ella und Inge Deutschkron in der Wäscherei, die sie mit ihrem Mann betrieb, und versorgte andere Juden mit Lebensmitteln. Sie haben weiteres inhaltliches Feedback oder eine Frage an uns? Wilhelm Mensching. Eine dieser Mitglieder war Karin Morgenstern, die mit ihren beiden Töchtern in Braunschweig lebte.